Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 174 · Juni 2007

Lokal Redaktion
Café und Bistro
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Buchvorstellung

Frustrierte Frauen, schweigende Männer

(sbr) Zur Vorstellung eines provokanten Buches zu Mann-­Frau-­Problemen lädt der Väteraufbruch für Kinder e.V., Kreisverein Hildesheim, am Donnerstag, dem 14. Juni, um 19.30 Uhr ins Café Lokal Redaktion in der Dingworthstraße ein.

Astrid von Friesen stellt ihr Werk „Schuld sind immer die anderen!” vor. Der Untertitel des 2006 im Ellert & Richter Verlag Hamburg erschienenen Buches: „Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer”, gibt einen ersten Hinweis darauf, worum es geht. Von den rosa Latzhosen und männlichen Feministen – Sozialarbeitern und Scheidungsrichtern, die häufiger zu den Frauen halten, als dass sie die Menschenrechte von Kindern und Männern durchsetzen – bis hin zur flächendeckenden Männerverachtung und Väteraussonderung arbeitet die Autorin die letzten 30 bis 40 Jahre sozialer und psychischer Entwicklungen auf.

Frauen zwischen 28 und 45 Jahren in Deutschland scheinen die wohl privilegierteste Generation der Geschichte zu sein. Doch viele Frauen sind unglücklich. Witzig und selbstironisch reflektiert Astrid von Friesen über ihre eigenen Erfahrungen, Sehnsüchte und Utopien in der feministischen Zeit und fragt sich: „Was haben wir bloß falsch gemacht?

Wie bei allen avantgardistischen Bewegungen wurde in den heftigen feministischen Kämpfen und in der 60er-­Jahre-­Bewegung nicht nur viel Neues erreicht, sondern auch viel Porzellan zerschlagen. Das müssen besonders die Kinder, speziell die Scheidungskinder, seit zwei Jahrzehnten ausbaden, auch würden die Söhne der emanzipierten Mütter immer verzagter und schweigsamer.

Das Schweigen der Männer führt die Autorin auf das politische Verschweigen, auf ihre millionenfachen Traumatisierungen in den beiden Weltkriegen zurück und sieht einen Wiederholungszwang bezogen auf den „Krieg der Geschlechter” und den Verlust einer positiven, kreativen Männlichkeit und Väterlichkeit – nunmehr für mehrere Generationen!

Vehement fordert sie eine Emanzipationsbewegung der Männer, jenseits vom Macho- und Managergehabe und devotem Gejammere, jenseits von Pornografie, von der Gewaltverherrlichung in den Medien, der Gewaltbereitschaft im realen Leben und dem abgründigen Schweigen.

Die Autorin wird aus ihrem Buch lesen und sich den Fragen und Diskussionen der Zuhörer stellen. Ihre Hoffnung: Neue Impulse zu geben für die Mann-­Frau-­Problematik, „hoffentlich zugunsten der Kinder, zugunsten einer neuen ,Mitmenschlichkeit’ in lustvoller Auseinandersetzung”.

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