20 Jahre Moritz vom Berge
(sbr) Moritz vom Berge hat Geburtstag - am 1. März wird die Stadtteilzeitung 20 Jahre alt. Sie ist in der Bürgerinitiativen-Zeit Ende der 1980er Jahre entstanden, aus dem Verein Kultur und Geschichte vom Berge heraus. Selbstständigkeit in möglichst vielen Angelegenheiten stand damals im Stadtteil hoch im Kurs. Eine Zeitung, in der nicht über „die vom Berge“ berichtet wird, sondern die Moritzberger ihre Anliegen selbst authentisch vorbringen können, war das Ziel.
Nach kurzer Zeit trennte sich Moritz vom Berge aus steuerrechtlichen Gründen vom Kulturverein und erhielt eine privatwirtschaftliche Basis. Der Gründungsgedanke blieb bewahrt: Der Gemeinnutz für den Stadtteil steht bis heute im Vordergrund. Geld lässt sich mit einer Wurfzeitung von der Auflagenhöhe des „Moritz“ nicht verdienen, aber die Kosten sind durch die Anzeigenwerbung gedeckt - bloß die redaktionelle Arbeit bleibt unbezahlt.
„Moritz“ ist beliebt und hat viel bewirkt. Gern wird er weitergereicht und bis in andere Kontinente verschickt. Seit dem Jahr 2000 ist er auch im Internet zu lesen (www.moritzvomberge.de) und lässt sich „googeln“ - das ermöglicht interessante Recherchen, denn fundierte Artikel speziell zur Geschichte des „Berges“ sind in vielen Einzelausgaben zu finden.
Die Mitarbeiter des „Moritz“ haben zum Teil gewechselt, engagierte Autoren der ersten Jahre wie Walter Pinkepank und Gustav Klare sind gestorben. In den schwierigen Anfangsjahren führte Heidi Leester den Moritzberg Verlag, in dem die Zeitung erscheint. Die Redaktionsleitung liegt seit Beginn bei Sabine Brand, Ende der 1990er Jahre übernahm sie auch den Verlag. Lutz Engelhardt schuf das professionelle Layout und setzte den „Moritz“ viele Jahre lang unentgeltlich. Seit der Jahrtausendwende werden Satz und Layout im Trillke-Gut gemacht, zunächst von Gero Schulze, dann von Inka Steffens. Das Jahr 2000 brachte auch den Sprung ins Internet: Johannes Graën überzeugte als Schüler die zögerliche Redaktion, setzte die online-Version technisch um - und „Moritz“ wird wirklich weltweit gelesen. Von seinem Studienplatz aus begleitet Graën den „Moritz“ nach wie vor. Seit eineinhalb Jahren stellt Flavio Gallistl als „Webmaster“ die monatlichen Ausgaben ins Netz.
Seit fast einem Jahr entlastet ein weiterer Mitarbeiter den „Eine-Frau-Betrieb“ des letzten Jahrzehnts: Alexander Matz übernimmt Büroarbeiten, fotografiert und schreibt Artikel für den „Moritz“. Dann gibt es eine über die Jahre große Mitarbeitergruppe, ohne die Moritz vom Berge nicht bis in die Briefkästen käme: Viele junge Männer und Frauen auf dem Berge haben als Jugendliche ihr erstes selbst verdientes Geld beim Austragen des „Moritz“ verdient. Ihre Freundlichkeit und Sorgfalt trägt entschieden zur Beliebtheit der kleinen Zeitung bei. Einer der langjährigen älteren Begleiter, Horst Kolodzey, trägt sogar Monat für Monat den „Moritz“ auf einem Spaziergang am Rottsberg aus.
Moritz vom Berge ist in 20 Jahren mehrmals umgezogen. Nach fünf Jahren im Café Lokal Redaktion sind Redaktion und Verlag seit 2007 wieder in der Bergstraße heimisch, jetzt mit kleinem Büro in Nr. 12. Die Bürozeiten sind zur Zeit montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs zusätzlich von 17 bis 18 Uhr.
Mit einem hübschen kleinen Zungenbrecher hat kürzlich der Hannoveraner Autor Christian Engelken in seinem Buch „Die Neuvermessung Hildesheims“ den „Moritz“ gewürdigt:
„Der Moritz vom Berge aus Moritzberg lebt,
wo am bergigsten Moritzbergs Berg sich erhebt.“
So wird es bleiben, verspricht die Redaktionsleitung - zumindest für die nächsten fünf Jahre. Und dann ist wieder ein Grund zum Feiern.
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