Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 217 · Juli 2011
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Findus-Nachbarschaftshilfe wächst

(sbr) Findus ist eine Initiative der drei christlichen Gemeinden auf dem Moritzberg. Der Name legt nahe, um was es geht: findig sein – sich weiterhelfen – Hilfe finden. Über 60 Mitarbeiter von Findus bieten ehrenamtlich Nachbarschaftshilfe für schwierige Situationen und Notfälle an. Immer mehr Moritzberger nehmen Hilfen, die von Findus vermittelt sind, an.

Die „Seele“ von Findus sind die Gemeindebeauftragten (v. rechts) Margot Giessler, Renate Grunwald und Monika Hippe, oben Maria Behnke

2005 entstanden erste Aktivitäten zur Nachbarschaftshilfe unabhängig voneinander in der Christus- und in der Mauritiusgemeinde. 2007 begannen die beiden Gemeinden zusammenzuarbeiten. Zu Pfingsten 2008 stieß offiziell auch die 12-Apostel-Gemeinde dazu – einige Mitglieder von Zwölf-Apostel waren schon vorher bei Findus aktiv.

Die Hilfen decken ein breites Spektrum im sozialen Bereich ab – regelmäßiger Besuch alleinstehender älterer Leute gehört zum Beispiel dazu, auch wöchentliche Ausflüge in die Stadt mit einem Rollstuhlfahrer oder Unterstützung für Alleinerziehende. „Ich habe keine Enkelkinder, aber ich darf ehrenamtlich Opa sein“, freut sich ein Lehrer im Ruhestand. Spezielle Hilfsangebote für Demenzkranke sind in der Diskussion. Praktische Hilfen können ebenfalls gegeben werden: Sie reichen von der Schulaufgabenhilfe über kleine Fahrradreparaturen, Rasenmähen und Unterstützung beim Einkaufen bis zur Hilfe im Umgang mit dem Computer.

Drei Beauftragte der drei Gemeinden, Monika Hippe (St. Mauritius), Margot Giessler (Christusgemeinde) und Renate Grunwald (Zwölf-Apostel), sind zusammen mit Maria Behnke der Kern des Findus-Teams. Sie führen die Kartei mit den Adressen der freiwilligen Helfer und der Hilfesuchenden und stellen die Kontakte zwischen beiden Seiten her. Regelmäßig treffen sie sich mit Wolfgang Fleer, dem Koordinator von Findus. Gemeinsam werden die Gesamttreffen aller Mitarbeiter drei- bis viermal jährlich vorbereitet.

Fotos (3): Sabine Brand
Kaufmann Wilhelm Hennigs von der Rewe Hennigs oHG (rechts) hatte die Idee zu der Spendenbox zugunsten von Findus, links Findus-Koordinator Fleer
Fotos (3): Sabine Brand

Kürzlich fand solch ein Treffen im Pfarrheim St. Mauritius statt. Als die Anwesenden einer nach dem anderen von ihren Beweggründen für den Kontakt zu Findus erzählten, stellte sich heraus: Findus ist nicht einfach eine Runde von „Helfern“, sondern von Menschen, die beide Seiten von „Hilfe“ kennen und schätzen – nicht nur das Helfen, sondern auch das Hilfe Annehmen. Da ist zum Beispiel die Mitarbeiterin in den Sechzigern, die behinderte Konfirmanden betreut und selbst Hilfe in Anspruch nimmt, wenn sie mit dem PC nicht zurechtkommt. Eine vitale ältere Dame möchte helfen, bis sie selbst beim Älterwerden diese Hilfe braucht. Eine andere möchte ihren zukünftigen „Schutzengel“ schon kennen, ehe sie ihn einmal anrufen muss, weil sie ihn braucht. Geben und Nehmen findet dabei unter Umständen im Wechsel statt, als Austausch. So fällt es manchem leichter, bei Bedarf Hilfe anzunehmen.

Wer bei Findus mitarbeiten will oder um Hilfe fragen möchte, wende sich an das Pfarrbüro einer der drei Kirchengemeinden: Tel. 4 27 22 bei der Christuskirche, Tel. 4 26 99 für St. Mauritius und Tel. 2 37 38 im Zwölf-Apostel-Zentrum.

Eine besondere Hilfestellung für Findus gibt der neue Rewe-Markt im Phoenix-Viertel: Kaufmann Wilhelm Hennigs hat eine Spendenbox in der Leergut-Annahme bei seinem großen Getränkemarkt installiert. Was in den Kasten gesteckt wird – Leergut-Bons und Bargeld –, kommt zwei Initiativen zugute, für die Wolfgang Fleer sich engagiert: das Sorgentelefon-Hildesheim e.V. und Findus, die Nachbarschaftshilfe der Moritzberger Kirchengemeinden. Wilhelm Hennigs sammelt die vielen kleinen Spenden und zahlt sie regelmäßig an Fleer aus. Für Findus bedeutet das Unterstützung in den Dingen, die nicht ehrenamtlich laufen: der Druck von Faltblättern zum Beispiel für die Bekanntmachung der Nachbarschaftshilfe.

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