Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 218 · August 2011
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Moritzberg Verlag
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Leserbrief zu „Phoenix-Schutt: ein Ende in Sicht“,
Moritz vom Berge Juni 2011

Ziel verfehlt

Der Titel des Artikels verspricht mehr, als der Text halten kann, denn ein Ende scheint noch in weiter Ferne. Die Aussage, es würde sich strikt an das Bodenmanagement des Sanierungsplanes gehalten, wirft Erstaunen auf. Die hochgiftigen Erdberge werden langsam aber stetig durch die Trockenheit der vergangenen Monate in unsere Wohnungen und die Umgebung getragen. Die Staubentwicklung bei geöffneten Fenstern in unseren Häusern über den Tag ist erheblich.

Die Abdeckung und Begrünung dieser Halden erlaubt keinen Aufschub. Ganz im Gegenteil! Da auch Kinder auf den Bergen spielen, ist die unverzügliche Beseitigung der Gefahrenquelle unabdingbar.

Wenn die neuen Wohnhäuser, wie in Ihrem Artikel beschrieben, nördlich des Supermarktparkplatzes gebaut werden sollen, stellt sich uns Anwohnern die Frage, wieso die Baustellenzufahrt durch die dichtbesiedelte Maschstraße und Pippelsburg geführt wird, anstatt eine Verbindung über den Parkplatz und die unbewohnte neue Phoenixstraße zu schaffen. Nach jahrelangen fast unerträglichen Belästigungen durch das Projekt der Hanseatic-Group hätten wir langsam mal wieder ein Recht auf ein etwas ruhigeres Wohnumfeld.

Die ungenutzte riesige Parkfläche verwandelt sich an den Wochenenden in eine Skater-Bahn für feier- und trinkfreudige Jugendliche in Party-Lautstärke. Dazu kommt noch die maßlos übertriebene Fußballplatzbeleuchtung, die uns ab 6 Uhr bis 23 Uhr den Küchentisch beleuchtet und uns somit den letzten Nerv und Ruhepunkt raubt. Dies wird zusätzlich durch die weiße Rückwand des Supermarktes verstärkt, da natürlich nur die öffentlich sichtbare Fassade der Optik des Moritzberges angepasst wurde. Eine professionelle Bemalung dieser Wand z.B. mit Bäumen wäre da angebracht und würde die Wut von uns Anwohnern vielleicht etwas mildern.

Weshalb der überdimensionierte Parkplatz aber auch hinter den Gebäuden bis spät in die Nacht voll ausgestrahlt sein muß, werden wir unfreiwillig Mitbeleuchteten wohl nicht ergründen. Ebenso unverständlich ist, dass der Müll des Parkplatzes regelmäßig durch Reinigungspersonal (vorzugsweise morgens 7 Uhr) mit Laubpustern (ca. 100 Dezibel!) an und in unsere Grundstücke geblasen wird.

Wie sehr sich diese permanente Lärm- und Lichtverschmutzung auf das persönliche Empfinden auswirkt, ist für Außenstehende nicht vorstellbar.

Die abgeholzte Begrünung direkt an den Gärten der Maschstraße ist für immer vernichtet. So wie wir den Moritzberg vor den Baumaßnahmen kannten, werden wir ihn nie wieder genießen können. Das ursprüngliche Ziel, diesen Bau in das Flair des Moritzbergs zu integrieren, wurde gründlich verfehlt.

Anne Barankewitz
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