Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 219 · September 2011
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Moritzberg Verlag
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Tag des offenen Denkmals

Kostbarkeiten auf dem Friedhof werden gezeigt

Erstmalig beteiligt sich die Pfarrgemeinde St. Mauritius mit dem Friedhof Bockfeld an den Veranstaltungen auf dem Moritzberg und in der Stadt Hildesheim zum Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011.

In der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr bietet auf Initiative von Hubert Ingelmann der Naturschutzbund (NABU) zusammen mit dem ornithologischen Verein (OVH) und zwei anerkannten Botanikern Führungen und Informationsvorträge über die mannigfaltige Welt geschützter Tier- und Pflanzenarten auf unserem Friedhof an. Von seltenen Fledermausarten über die Vogelwelt und geschützte Pflanzen bis hin zu wild wachsenden Orchideenarten lernen interessierte Besucher im Rahmen der Führungen bisher nur ganz wenigen Eingeweihten bekannte Kostbarkeiten und ausgefallene Naturschönheiten auf unseren Friedhöfen kennen. Eine botanische Seltenheit, der Bienenbaum auf dem Friedhof, wird mit einem großen Hinweisschild dauerhaft vorgestellt und beschrieben.

Foto: Michael Gerlach
Der katholische Friedhof im Bockfeld zeigt am 11.9.11 seine kulturellen und naturkundlichen Schätze. Eine besondere Gestaltung entwickelt sich um die Stele im Rasengräberfeld.
Foto: Michael Gerlach

Auf fünf Wegetafeln kann künftig ab dem 11.9.2011 jeder Friedhofsbesucher die Geschichte des Bestattungswesens, beginnend mit dem prominentesten Verstorbenen in unserer Pfarrgemeinde, dem Hl. Godehard, Stadtpatron unserer Stadt, nachlesen. Auch über Bischof Hezilo, der im Westeingang unserer Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden hat, ist einiges zu erfahren.

Unser Friedhofsgärtner, die Firma Salix, wird zusammen mit einigen Steinmetzbetrieben rund um die Friedhofsgärtnerei neue Mustergräber vorstellen, die neben der herkömmlichen Grabgestaltung auch moderne Formen einer Grabanlage beinhalten. Diese Schaugräber berücksichtigen zum Teil die sich in ständigem Wandel befindliche Friedhofskultur. Sie werden in den nächsten zwei Jahren mehrmals über das Jahr erneuert und neben wechselnder Bepflanzung auch dazu passende Grabmale präsentieren.

Auch der Bildhauermeister Christian Prenzler, der neben vielen Grabmalen auf unserem Friedhof die seit geraumer Zeit im Rasengrabfeld stehende große Stele gestaltet hat, wird an dieser Präsentation beteiligt sein. Die Stele, die in Form einer Kerze mit einem aufstehenden großen Bergkristall gestaltet ist, trägt die Aufschrift „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. 8, 12).

Neu an dieser Stelenanlage ist ein Kreis aus 182 Basaltsteinen, der nach der endgültigen Fertigstellung den Ablauf des Kirchenjahres darstellen wird. Jeweils ein Stein symbolisiert zwei Tage des Kirchenjahres. Erste Steine sind bereits bearbeitet. Symbole auf der Oberfläche kennzeichnen z.B. das Weihnachtsfest, das, wie viele andere kirchliche Feiertage, im Kirchenjahr seinen festen Platz hat. Neben den schon gekennzeichneten Steinen werden in loser Reihenfolge weitere feste Ereignisse im Kirchenjahr hervorgehoben, sodass nach der Fertigstellung unser Friedhof eine wohl ziemlich einmalige Stelenanlage haben wird.

Foto: Sabine Brand
Auf Anregung von Hubert Ingelmann wurde der seltene Bienenbaum auf dem Moritzberger Friedhof gepflanzt. Er ist der beste Nektarspender.
Foto: Sabine Brand

Für alle Besucher, nicht nur die Kinder, wird an diesem Tag ein Gewinnspiel angeboten. Es beinhaltet Fragen, die sich anhand der neuen Wegeschilder und der angebotenen Informationen rund um den Naturschutz und die Tierwelt auf dem Friedhof mit ein wenig Mühe leicht beantworten lassen. Die Teilnahmeformulare sind kostenlos auf dem Fredhof erhältlich. Die zu gewinnenden Preise kosten uns aber auch Geld, weshalb wir uns über eine Spende in bereitgestellten Spendengefäßen zur Mitfinanzierung freuen würden.

Dieser besondere Tag auf unserem Friedhof klingt mit einer Schlussandacht in einem großen Zelt auf dem Friedhof um 17 Uhr aus. In diesem Zelt werden während des ganzen Nachmittages unter Federführung von Hubert Ingelmann auch Diavorträge rund um die Tier- und Pflanzenwelt auf dem Friedhof angeboten.

Alle Besucher dieses Nachmittags werden unsere Friedhöfe, die Natur- und Tierwelt in einem bisher nicht gekannten Licht sehen – oder wussten Sie zum Beispiel schon, dass auf dem Bockfeldfriedhof eine unter strengem Naturschutz stehende Bruchsteinmauer äußerst seltene und besonders schützenswerte Pflanzen- und Tierarten beherbergt?

Wir freuen uns schon jetzt sehr auf Ihr Interesse und Ihr Kommen.

Wilfried Freckmann, Friedhofsverwalter
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