Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 237 · April 2013
Zehn Jahre Zahnkunst-Labor
"Dies Handwerk ist meins"
(sbr) Georg Hertles Dental-Labor oben auf dem Krehlaberg, wo man die Sonne aufgehen und wo man sie untergehen sieht, ist zehn Jahre alt geworden.
Die intensive Arbeit am Zahnersatz empfindet Georg Hertle als etwas Meditatives
Hier wird Zahnkunst betrieben, Zahnersatz angefertigt – und das ganz Besondere: Hier kommt mancher Kunde in direkten Kontakt mit dem Zahntechniker. Der blieb traditionell als Zahnarzt-Zulieferer für die Patienten unsichtbar.
Gegen alle Bedenken aus dem Bekanntenkreis – „das schaffst du nie“ – hat Hertle seine Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt und die Firma über die Jahre erweitert. Heute beschäftigt er drei Zahntechnikerinnen, eine Büro- und eine Reinigungskraft. Hertles Handwerksbetrieb hat bislang vier Lehrlinge ausgebildet. Die handwerklichen Anforderungen liegen etwa zwischen der Arbeit eines Goldschmieds und der eines Feinmechanikers. Kaum ein Beruf, erklärt Hertle, hat mit so vielen Materialien zu tun: Edelmetall, Keramiken, Gipse, Wachse und Kunststoffe gehören dazu, Gusstechnik und CAD-CAM-Technik werden eingesetzt. Kreativ werden Formen und Farben geschaffen, damit der Zahnersatz passt – und die Menschen, die ihn tragen, glücklich macht.
Dass dies dem Zahntechniker auf dem Krehlaberg gelingt, liegt zum einen an seiner Arbeitseinstellung, an seiner Art, sich in sein Handwerk zu vertiefen. Zum anderen liegt es an der Arbeitstechnik, die in seinem Labor Standard ist: Grundsätzlich wird jeder Zahnersatz unter dem Mikroskop modelliert und ausgearbeitet. Und in den meisten Fällen werden digitale Aufnahmetechniken angewandt. „Im Grunde ist es ein kleines Wunder“, erklärt Hertle. „Die Kamera macht im Mund Aufnahmen, daraus konstruiere ich am Rechner das Gerüst für die Krone – alles geistige Leistung. Und dann wird etwas Physisches, etwas Greifbares daraus.“
Im direkten Kontakt mit den Kunden informiert der Zahntechniker darüber, was möglich ist
Hertle hat seine Lehre als Zahntechniker in Himmelsthür gemacht. Erst viele Jahre später entschied er sich aus familiären Gründen für den Meisterkurs. Weil im elterlichen Haus in der Godehardistraße – früher ein Zehn-Personen-Haushalt – viel Raum leer stand, baute er dort die mittlere Etage zum Zahnlabor aus. Die Eröffnung war im Oktober 2002, – „der Laborraum ist mein ehemaliges Kinderzimmer“.
Hertle hat ein besonderes Konzept: In den ersten Jahren wandte er sich ausschließlich an die Patienten, nicht an die Ärzte. Ein Informationsgespräch im gesetzlichen Rahmen klärte die Wünsche des Kunden und die Möglichkeiten der Technik. Darauf folgte ein Kostenvoranschlag, dann wandten der Kunde und der Zahntechniker sich an den Zahnarzt und fragten, ob Hertle den Zahnersatz herstellen dürfe. Dieser Weg war damals, in der Zeit der großen Verunsicherung durch die neu eingeführten Zuzahlungen für Zahnersatz, sehr erfolgreich. Fast alle Zahnärzte kooperierten, unter den Patienten sprach sich Hertles Arbeitsweise durch Mund-zu-Mund-Propaganda herum. Heute wird sein Labor gern für anspruchsvolle Arbeiten auch von außerhalb der Region in Anspruch genommen. Cirka 25 Prozent der Aufträge kommen noch immer dadurch zustande, dass die Patienten sich direkt an das Zahnlabor wenden. „Dies Handwerk ist meins“, sagt Hertle. Als Jugendlicher hatte er sehr früh gearbeitet und lange nach dem richtigen Beruf gesucht. „Ich möchte sehr gut sein – aber nicht der Beste, da kann man nur verlieren.“
Die intensive Arbeit am Zahnersatz empfindet Georg Hertle als etwas Meditatives
Gegen alle Bedenken aus dem Bekanntenkreis – „das schaffst du nie“ – hat Hertle seine Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt und die Firma über die Jahre erweitert. Heute beschäftigt er drei Zahntechnikerinnen, eine Büro- und eine Reinigungskraft. Hertles Handwerksbetrieb hat bislang vier Lehrlinge ausgebildet. Die handwerklichen Anforderungen liegen etwa zwischen der Arbeit eines Goldschmieds und der eines Feinmechanikers. Kaum ein Beruf, erklärt Hertle, hat mit so vielen Materialien zu tun: Edelmetall, Keramiken, Gipse, Wachse und Kunststoffe gehören dazu, Gusstechnik und CAD-CAM-Technik werden eingesetzt. Kreativ werden Formen und Farben geschaffen, damit der Zahnersatz passt – und die Menschen, die ihn tragen, glücklich macht.
Dass dies dem Zahntechniker auf dem Krehlaberg gelingt, liegt zum einen an seiner Arbeitseinstellung, an seiner Art, sich in sein Handwerk zu vertiefen. Zum anderen liegt es an der Arbeitstechnik, die in seinem Labor Standard ist: Grundsätzlich wird jeder Zahnersatz unter dem Mikroskop modelliert und ausgearbeitet. Und in den meisten Fällen werden digitale Aufnahmetechniken angewandt. „Im Grunde ist es ein kleines Wunder“, erklärt Hertle. „Die Kamera macht im Mund Aufnahmen, daraus konstruiere ich am Rechner das Gerüst für die Krone – alles geistige Leistung. Und dann wird etwas Physisches, etwas Greifbares daraus.“
Im direkten Kontakt mit den Kunden informiert der Zahntechniker darüber, was möglich ist
Fotos (2): sbr
Hertle hat ein besonderes Konzept: In den ersten Jahren wandte er sich ausschließlich an die Patienten, nicht an die Ärzte. Ein Informationsgespräch im gesetzlichen Rahmen klärte die Wünsche des Kunden und die Möglichkeiten der Technik. Darauf folgte ein Kostenvoranschlag, dann wandten der Kunde und der Zahntechniker sich an den Zahnarzt und fragten, ob Hertle den Zahnersatz herstellen dürfe. Dieser Weg war damals, in der Zeit der großen Verunsicherung durch die neu eingeführten Zuzahlungen für Zahnersatz, sehr erfolgreich. Fast alle Zahnärzte kooperierten, unter den Patienten sprach sich Hertles Arbeitsweise durch Mund-zu-Mund-Propaganda herum. Heute wird sein Labor gern für anspruchsvolle Arbeiten auch von außerhalb der Region in Anspruch genommen. Cirka 25 Prozent der Aufträge kommen noch immer dadurch zustande, dass die Patienten sich direkt an das Zahnlabor wenden. „Dies Handwerk ist meins“, sagt Hertle. Als Jugendlicher hatte er sehr früh gearbeitet und lange nach dem richtigen Beruf gesucht. „Ich möchte sehr gut sein – aber nicht der Beste, da kann man nur verlieren.“