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Karl-Mathilden-Stift feiert 100-jähriges Jubiläum
(sbr) Das Karl-Mathilden-Stift auf dem Moritzberg ist 100 Jahre alt. „Karl-Mathilde?“, fragt selbst mancher Ur-Moritzberger: „Wer ist das?“ Das Karl-Mathilden-Stift ist heute als Kindertagesstätte St. Mauritius in der Bergstraße 60a bekannt. 1908 wurde es als „Kleinkinderbewahranstalt“ von der Kirchengemeinde St. Mauritius eröffnet und von Barmherzigen Schwestern, den Vinzentinerinnen des Mutterhauses in Hildesheim, geführt. Sein Name geht auf die Stifter Carl und Mathilde Deneke zurück. Carl Deneke hatte 1900 sein gesamtes Vermögen – 14.000 Mark – der Mauritiusgemeinde vermacht für die Einrichtung einer „Bewahranstalt“ – ausdrücklich für katholische und protestantische Kinder. Die gemeinsame Erziehung von katholischen und evangelischen Kindern war damals durchaus ungewöhnlich.
Der Kindergarten und ab 1918 auch ein Hort für Schulkinder war in einem eigens dafür errichteten Bau neben dem alten Pfarrhaus in den Gärten nördlich der Bergstraße untergebracht. 1972 zog er in einen Neubau auf dem selben Grundstück um. 1969 übernahm die Mauritiusgemeinde die Trägerschaft der Einrichtung. Seither arbeiten nicht mehr Schwestern, sondern weltliche Kindergärtnerinnen mit den Kindern.
Zur Zeit versorgt die Kita 128 Kinder in vier Kindergarten- und zwei Hortgruppen. Dem Willen des Stifterpaares Deneke ist sie treu geblieben: Heute besuchen katholische, evangelische, moslemische und konfessionslose Kinder die Einrichtung. Ihr kürzlich erarbeitetes Leitbild orientiert sich an Prinzipien der katholischen Soziallehre.
Der Moritzberger Mauritius-Kindergarten ist 100 Jahre alt – für enorm viele Kinder hat er den ersten Schritt aus der Familie heraus ins öffentliche Leben bedeutet: in das Spielen mit Gleichaltrigen, in die Gewöhnung an neue Bezugspersonen – die „Fräuleins“ und „Schwester Oberin“ – und an das Mittagessen außer Haus. Von 1908 an wurden die Kinder, die nach zwölf Uhr mittags blieben, mit einer Mahlzeit aus der eigenen Küche versorgt.
Die Feste des Kirchenjahres werden in der traditionell interkulturellen Kita von den Kindern begeistert mitgestaltet. Gemeinsames Einkaufen, Kochen und Backen gehören zu den alltäglichen Erfahrungen. Seit 2007 steht im Sommer auch eine „Waldwoche“ auf dem Programm. Beliebt ist die Beobachtung der Natur, zum Beispiel eines Ameisenstaates, und die Maikäferzucht.
Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums hat der pädagogische Beirat mit den Eltern und Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte eine Festwoche vorbereitet. Sie beginnt am Samstag, dem 17. Mai, um 11 Uhr mit einem Familiengottesdienst in St. Mauritius; um 15 Uhr schließt sich der Festakt im Pfarrheim an. Festredner ist Dr. Hans-Jürgen Marcus, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes. An diesem Tag wird auch Spielzeug aus den Anfangsjahrzehnten der Kita-Arbeit ausgestellt. Am Mittwoch, dem 21. Mai, lockt um 20 Uhr ein wahres Highlight: Um 20 Uhr wird zum Kabarett mit Matthias Brodowy ins Pfarrheim eingeladen. Für die Fronleichnamsprozession am 22. Mai gestaltet die Kita einen Altar vor dem Kindergarten.
Abschluss und Höhepunkt der Festwoche ist das Kinder- und Gemeindefest am Sonnabend, dem 24. Mai, von 15 bis 18 Uhr innerhalb und rings um das Kita-Gebäude. Die Tagesstätte bietet Schminken, Boxen, Kegeln, Elterntheater, Fahrradwerkstatt, Hüpfburg und Glücksrad an. Die Malteser zeigen einen Rettungswagen, die Moritzberger Feuerwehr kommt mit Wasserspritze und Löschwand. Für Rhythmus und Melodie sorgen eine Trommel- und eine Bläsergruppe. Als bleibendes Andenken an das Jubiläum können die Besucher eine Festschrift (1 Euro) und ein Kochbuch (5 Euro) mit Rezepten aus 100 Jahren Karl-Mathilden-Stift mitnehmen.
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