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Der Moritzberger Wochenmarkt – ein Einkaufserlebnis
(sbr) Der Moritzberger Wochenmarkt ist im Frühling eine Augenweide – seit sieben Jahren unter den Linden in der Bennoburg hinter dem Königsteich angesiedelt, mit reichem Sommerblumenschmuck der Gärtnerei Blumenberg und mit fröhlichen Kunden, die Zeit für ein Gespräch haben.
„Ich komme hier manchmal zwei Stunden lang nicht weg,“ sagt Kai Sommer, für den die Freitags-Einkaufstour zum Wochenmarkt Pflicht ist. Er trifft hier die Bekannten, die er sonst als Berufstätiger kaum sieht. Zum Standard gehört für ihn der Einkauf an Heiners Bio-Wagen und beim Fischhändler.
Nicht nur für Kai Sommer und die ernährungsbewussten jungen Mütter und Väter ist der Markt am Königsteich ein Höhepunkt der Woche, auch viele ältere Anwohner vom Moritzberg und der geschäftsarmen Gegend von der Mittelallee bis zur Brehmestraße kommen gern zum Markt, um sich mit frischen Waren zu versorgen. „Bei uns können Sie auch mal fünf Zwiebeln kaufen und drei Tomaten“, erklärt Norbert Schulz, Gemüsehändler aus Springe. „Was soll ein alleinstehender Mensch mit einem Kilo Zwiebeln?“ Schulz steht dreimal wöchentlich kurz nach zwei Uhr morgens auf, um in Hannover auf dem Großmarkt einzukaufen. Am Königsteich macht er freitags in seinem Wagen zunächst ein Schläfchen, während seine langjährige Mitarbeiterin Sigrid Bialetzki am Obst- und Gemüsestand die Kunden versorgt.
Schulz ist seit 25 Jahren auf dem Wochenmarkt am Königsteich. Nur Schlachter Bartels aus Wrisbergholzen war früher da, ist aber kürzlich gegangen – zum Wochenmarkt auf der Marienburger Höhe. Fleisch und Wurst von „hinter’m Roten Berg“, was den alten Kunden als besonderes Gütezeichen galt, gibt’s auf dem Markt nun nicht mehr, dafür aber Fleischerwaren aus dem Eichsfeld. Seit einigen Wochen verkauft Günter Schmalstieg von der Landschlachterei Fahlbusch aus Bodensee Eichsfelder Stracke, Kugelrotwurst mit Zunge und Schwartenwurst – und natürlich Schweinerippchen, Steaks und was man beim Schlachter sonst erwartet.
Die Landbäckerei Mahnkopp in Lechstedt, traditionell dem Moritzberg eng verbunden, versorgt den Wochenmarkt mit Backwaren. Gärtnerei Blumenberg aus dem Hildesheimer Osten liefert frische Blumen – die Sommerblumen für Beet und Balkon aus eigener Anzucht. Auch Tomatenpflanzen, Zucchini, Gurken und Paprika kann man zur Zeit am Gärtnereistand kaufen. Zur Hauptpflanzzeit wird Jürgen Laabs von einer Mitarbeiterin der Gärtnerei unterstützt.
Heiner Ingelmann vom Bio-Kornwagen ist weit und breit der einzige, der konsequent, seit 1991, den Hildesheimer Westen mit Biowaren versorgt – „schon immer ökologisch, nicht nur, weil es Mode ist.“ „Billig kann jeder“, sagt Heiner mit Anspielung auf Supermärkte, die ihre Billigangebote durch Personaleinsparungen finanzieren, – „aber Beratung, Qualität und Kompetenz hat ihren Preis. Sehen Sie sich um: Hier kommt auf jeden Kunden ein Verkäufer, ein Ansprechpartner, wir präsentieren ganz anders als die großen Märkte.“
Fischfeinkost-Händler Wolfgang Harder mit Standort in Pattensen hat am Moritzberg eine ähnlich herausragende Stellung wie Ingelmann. Wo sonst bekommt man ein so breites Sortiment an frischem Fisch, hausgemacht und ohne Konservierungsstoffe? Harder ist beliebt – gern unterhält er seine Kunden mit kleinen Döntjes: „Wissen Sie, warum roter Matjes so rot ist? Es ist ein nordischer Matjes – in rote Beete eingelegt.“
Und dann gibt es den Honigmann, Gerhard Matz aus Barnten, an einem winzigen Stand mit drei bis vier Sorten Honig und Propolis, dem heilsamen Bienenkitt aus eigener Herstellung. Matz ist Hobby-Imker mit Leib und Seele, zur Zeit füllt er mit seinem Sohn die Frühtracht von Obstbaum- und Rapsblüte ab. „Wann immer es geht, bin ich auf dem Markt – um das Wohl der Mitbürger zu fördern. Was gibt es Gesunderes als Honig?“
Die An- und Abfahrtzeiten der Markthändler sind leicht unterschiedlich – aber zwischen 8 Uhr und 12.30 Uhr sind alle da.
BI Berggarten