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Pastor Plötze in Zwölf-Apostel
(sbr) Jürgen Plötze ist seit Anfang November Pastor der Zwölf-Apostel-Gemeinde. Zuvor war er elf Jahre lang Pastor von St. Cosmas und Damian in Marienrode. Da beide Gemeinden – auch seit elf Jahren – einen Gemeindeverbund bilden, stand Plötze schon all die Jahre über in kollegialer Verbindung mit Zwölf-Apostel. Nachdem Pastorin Doris Escobar von Zwölf-Apostel zur Katharinavon-Bora-Gemeinde in Itzum gewechselt hat, ist Plötze nun Pastor für beide Kirchengemeinden am westlichen Stadtrand. Das hatte sich der Kirchenvorstand von Zwölf-Apostel gewünscht, als klar wurde, dass man enger zusammenrücken müsste. Die evangelische Landeskirche hatte die Pastorenstellen für Marienrode und Zwölf-Apostel zum 1. Januar 2009 auf je eine halbe gekürzt.
Jürgen Plötze schätzt die Gemeinde, die er nun allein verantwortlich leitet, hoch. Zwölf-Apostel hat ihren Schwerpunkt als Familienzentrum – verstärkt durch die Ansiedlung der Evangelischen Familienbildugsstätte im Gemeindezentrum. Und die Gemeinde bietet Außergewöhnliches im kulturellen Bereich – besonders durch die Aktivitäten ihres Organisten und Kirchenmusikers Ulrich Tegtmeyer. Pastor Plötze ist ein Mann von ruhiger, einfühlsamer Art: „Man muss nicht gleich alles ändern. Ich möchte mich erst einmal in das Gemeindeleben reinfühlen und dann die Stärken, die wir hier haben, weiter fördern.“ Zur Seite steht ihm Heike Pollenske, Pastorin im Ehrenamt, aus der Lambertigemeinde. Sie wurde aufgrund ihres Jahrgangs nach der Ausbildung nicht von der evangelischen Kirche übernommen und arbeitet seit 13 Jahren in der Zwölf-Apostel-Gemeinde mit, seit zehn Jahren als ordinierte ehrenamtliche Pastorin.
Plötzes Anliegen ist zunächst die Sicherung der Sonntagsgottesdienste in Zwölf-Apostel und Marienrode. In der Regel beginnen die Gottesdienste nun in Marienrode schon um 9.30 Uhr, in Zwölf-Apostel erst um 11 Uhr – damit der Pastor oder die Pastorin ohne Zeitdruck von der einen zur anderen Kirche kommen kann. Am jeweils ersten Sonntag im Monat gilt eine Sonderregelung: Der Gottesdienst in Marienrode findet um 11 Uhr statt und in Zwölf-Apostel wird um 18 Uhr ein Abendgottesdienst gefeiert.
Für die nächsten Monate hat Pastor Plötze sich und der Gemeinde ein besonderes Thema gestellt. Einmal im Monat soll im Gottesdienst der Name einer Straße im Gemeindegebiet eine zentrale Rolle spielen: „Wer war Johanna Kirchner? Wie kam die Straße Am Neuen Teiche zu ihrem Namen?“ Plötze möchte durch diesen thematischen Schwerpunkt heimischer werden und die Nachbarschaften kennenlernen. Und er möchte den straßennachbarschaften die Möglichkeit bieten, sich zusammenzusetzen und über ihre Straße ins Gespräch zu kommen – nach dem Gottesdienst bei einer Tasse Tee oder Kaffee im Gemeindehaus. Im Gottesdienst am 8. Februar wird der Anfang gemacht – das Thema heißt: „Wer war Helmut Hesse?“
Pastor Plötze, gebürtig aus Heyersum, liebt die Heimatgeschichte, das Wandern, die Literatur. Alte straßen und Wegebeziehungen – besonders zwischen Marienrode und Moritzberg, seinen beiden Gemeindezentren – interessieren ihn sehr. Im Einführungsgottesdienst am 16. November 2008 hat Plötze sein Verständnis von Kirche mit einem Bild skizziert, das die Wege und das Wandern in den Mittelpunkt stellt: „Wir bleiben unterwegs, liebe Gemeinde. Manchmal mit Heimweh und großer Sehnsucht nach einem Ort, an dem wir wirklich zuhause sein können. Manchmal mit der Lust zu einem neuen Aufbruch. Und wenn es gut geht, können wir einander die Türen öffnen. Denen, die kommen, denen, die gehen und denen, die eine Zeit lang bleiben möchten. Wenn es gut geht, können wir zur Rast und zur Einkehr einladen, in jenem ‚Gasthaus der Geschichte‘ (und der Geschichten), das wir ‚Kirche‘ nennen. Wenn es gut geht, werden wir einander zur Herberge an dem Ort, der dann ‚Gemeinde‘ heißt.“
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