Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 201 · Dezember 2009/Januar 2010
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Junger Glasermeister in Traditionsbetrieb

(sbr) Matthias Pieper ist im Familienbetrieb Elzer Straße 9 Glasermeister in der dritten Generation. Großvater Bernhard eröffnete 1952 in der Maschstraße, Vater Reinhard zog Mitte der sechziger Jahre mit Familie und Werkstatt in die Elzer Straße um. Matthias arbeitet seit 1997 in der Glaserei mit. 2007 übernahm er die Firma, im Juli 2009 legte er in Hamburg die Meisterprüfung ab.

Foto: Sabine Brand
Matthias Pieper wird sein Meisterstück, ein bleiverglastes Fenster, sichtbar einbauen
Foto: Sabine Brand

Matthias Pieper liebt die Arbeit im Werkstattgebäude im Hof hinter der Elzer Straße – früher waren diese Hinterhäuser in rotem Ziegelstein regelmäßig durch Handwerksbetriebe genutzt. Nach Westen hat Vater Reinhard ein Fenster im Stil der fünfziger Jahre eingesetzt: bunte Scheiben in Messingverglasung. „Eine urige Werkstatt”, sagt der junge Glasermeister, „ich habe nicht vor, hier viel zu verändern”. In seinem Beruf steht nach wie vor die Handarbeit im Vordergrund. Sein Meisterstück, ein farbenfrohes Fenster, zeigt ein tanzendes Paar in Bleiverglasung. Vor einigen Jahren haben Reinhard und Matthias Pieper die vier Fenster der Seitenschiffe der Christuskirche neu verglast. Jedes der Kirchenfenster besteht aus vielen kleinen Bleiverglasungen – ein schöner Auftrag, bei dem wirklich Handwerkskunst gefordert ist.
Alltäglicher sind die Reparaturen aller Art, die der Glaser übernimmt; er klebt und schleift Glas. Auch Spiegelanfertigung nach Maß, Dachverglasungen, Ganzglastüren und Fenstermontage gehören in sein Arbeitsfeld. Neben herkömmlichem Glas werden Wärmeschutz-, Sonnenschutz-, Schallschutz- und Einbruchschutzgläser verarbeitet.
„Ich bin froh, dass die Arbeit so vielseitig ist, wenn man selbstständig ist”, sagt Matthias Pieper. Die Kundenbesuche machen ihm Spaß und Laufkundschaft mit kleinen Reparaturen ist ausdrücklich willkommen. Solange Glas zerbrechlich ist, sind die Handwerkskunst und das Geschick der Glaser-Familie Pieper gefragt – solange wird sich in ihrem Beruf nicht viel ändern.

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