Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 206 · Juni/Juli 2010
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Stadtumbau-Bericht

Schwache Bürgerresonanz

(sbr) Ende April fand eine Bürgerversammlung zum Stadtumbau rund um das Phoenixgelände statt. Fabian Schäfer vom Planungsbüro ANP stellte vor, was den Winter über in den verschiedenen Projektbereichen entwickelt wurde, Christine Söhlke vom Planungsamt der Stadt, Andreas Gunkel von Hanseatic und Wolfram Poppenhäger von der GBG erläuterten spezielle Fragestellungen dazu.

Der Phoenix-Quartiersplatz, die neue Straße von der Pappelallee zur Elzer Straße und der Fuß- und Radweg den Kupferstrang entlang sollen bis zum November 2010 fertig gestellt sein. In das neu bebaute Gewerbegebiet werden Rewe, Penny und Rossmann einziehen. Zu Jens Gehrings Modell eines Fuß- und Radwegs unter der B1 hindurch läuft eine Ausschreibung zur Überprüfung der technischen Machbarkeit. In zirka drei Monaten wird ein Gutachten darüber vorliegen, die Gelder für die Umsetzung des Modells sind vorhanden.

Eine Renaturierung des Kupferstrangs ist nicht geplant. Aufgrund der Belastung des Bodens, so Andreas Gunkel, wäre es nicht wünschenswert, hier Flachwasser-Kinderspielplätze zu schaffen. Hanseatic wird im ersten Schritt auf dem nördlichen Teil des Phoenix-Areals 25 bis 30 Wohnungen bauen und „mal schauen, wie es sich vermietet“. Maximal 100 Wohnungen sind für das neue Wohngebiet geplant. Die Nutzung von Paschenhalle und Phoenix-Pförtnerhaus, beide denkmalgeschützt, soll durch die Ausschreibung an Planungsbüros auf den Weg gebracht werden. Für die Bebauung des Blau-Weiß-Sportplatzes - dort soll ein Mix aus Wohngebiet und Dienstleistungsgewerbe entstehen - wird ein neuer städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben.

Die Fördergelder für die Instandsetzung stadtbildprägender Gebäude im Stadtumbaugebiet werden bislang nur vereinzelt genutzt. Private Hauseigentümer werden deshalb demnächst angeschrieben - immerhin können bis zu 50 Prozent der Instandsetzungskosten als Zuschuss erstattet werden.

Kritische Nachfragen der - schwach vertretenen - Bürger in der Bürgerversammlung konzentrierten sich auf die Verkehrsplanung, auf Bodenbelastungen und auf einen kurzfristig geplanten Spielplatz für größere Kinder und Jugendliche. Dazu die Antworten der Planer: Für den Autoverkehr wird es keine Verbindung von der Pappelallee zur Straße Hinter der Beyerschen Burg geben. KFZ-Stellplätze, z.B. für das Schützenfest, werden jenseits der neu entstehenden Kreuzung Schützenwiese eingerichtet. Ein Bolzplatz „im Käfig“ wie an der Kita Zierenbergstraße wird zwischen Kupferstrang und Maschstraße nicht gebaut. Hier soll als Zwischennutzung - vor der Wohnbebauung und anstelle der Trümmerberge - eine Wiese zum Fußballspielen zur Verfügung gestellt werden.

Gegen Ende der Bürgerversammlung setzte eine Debatte ein - um die zukünftigen Namen des Quartiersplatzes und der neuen Straße. Einige ältere Herren hatten sich gewünscht, dass eher die langjährige Firma Wetzell als die kurzlebige Firmengruppe Phoenix durch die Namensgebung gewürdigt würde. Hanseatic-Projektleiter Gunkel schlug für den Quartiersplatz den Namen „Moritzberger Markt“ vor, aber - so ein Zuhörer - die Wochenmarktbeschicker wollen gar nicht dorthin umziehen, sondern lieber am Königsteich bleiben. Schließlich setzten sich die Namen „Phoenixstraße“ und „Wetzellplatz“ durch.

Fabian Schäfer hatte zur Wiederbelebung der Arbeitsgruppen vom Frühjahr 2009 eine Sitzung im Anschluss an die Bürgerversammlung angedacht. Dazu kam es an diesem Abend nicht mehr - den Arbeitsgruppen wurde angeboten, sich in Zukunft nach den monatlichen Stadtumbau-Sprechstunden zu treffen.

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