50 Jahre Fahrrad-Emmel
(sbr) 50 Jahre alt wird Rudolf Emmels Fahrradgeschäft am Moritzberg – mit Reparatur und Verkauf – in diesem Jahr. Am 2. und 3. April wird das Firmenjubiläum durch einen Tag der offenen Tür mit Überraschungen gefeiert.
Am 15. März 1961 übernahm Emmel das Fahrradgeschäft von Hermann Bosse im Bergsteinweg 37. Nach eineinhalb Jahren zog er in den Pieperschen Hof, dort blieb er fast zwanzig Jahre lang. Seine Werkstatt im Hinterhofgebäude inspirierte 1979 einen Fotografen zu einer Würdigung in der Zeitschrift „Foto“ (8/79): „Der Fahrradhändler von nebenan“. Die spinnwebenverhangenen Fenster, die „malerisch verträumte Unordnung der Schraubenschlüssel, Fahrradketten, Naben und Speichen“ hatte es dem Autor angetan – mehr noch: „ein paar Minuten des Zuhörens und des menschlichen Gesprächs inmitten alter, neuer oder reparaturbedürftiger Fahrräder“.
1981 zog Rudolf Emmel vom Hinterhof an die Straßenfront. Mit Ehefrau Kristina hatte er an der Ecke Dingworthstraße-Bergmühlenstraße neu gebaut. Sein Fahrradhaus zieht seither auch die Kunden aus dem Landkreis an. Kristina Emmel, gelernte Drogistin, arbeitet im Verkauf und in der Buchhaltung mit – „vom Lippenstift zum Fahrrad“, beschreibt sie ihren beruflichen Weg. Sohn Christian Emmel machte 1993 seinen Meister als Zweiradmechaniker, am 15. März 1995 übernahm er den Betrieb des Vaters. Rudolf und Kristina Emmel arbeiten seither zwar weiterhin mit, werden in Zukunft aber immer öfter nur noch „einspringen“, denn Christian hat zwei weitere Mitarbeiter: Heinz Schreiber und Christian Ruthe.
Das Geschäft mit Fahrrädern hat sich verändert, aber der Familienbetrieb passt sich laufend an. Hauptkonkurrent ist nicht mehr das Kaufhaus oder der Supermarkt, sondern das Internet. Das Fahrrad ist vom Arbeitsgerät und vom Transportmittel des armen Mannes zum Lifestyle-Produkt in unzähligen Varianten geworden. Emmel bietet einiges aus der Bandbreite der Mountainbikes an, gern bedient er die sprunghaft ansteigende Nachfrage nach Elektrofahrrädern. Sein Hauptprogramm liegt bei Kinder- und Jugendrädern sowie bei City- und Trekkingrädern. Beratung und Reparatur und das persönliche Gespräch sind nach wie vor die Pluspunkte des „Fahrradhändlers von nebenan“.
In Erinnerung an Dr. Topp
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