Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 213 · März 2011
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Moritzberg im Wachstum

(sbr) „Wie würden Sie denn so eine neue Zweigstelle am Moritzberg nennen?“, fragt Ina Suray, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Volksbank Hildesheim e.G. Ob man die Anwohner fragen sollte? – Einen kleinen Wettbewerb starten?

Es geht um die Zweigstelle der Volksbank Hildesheim, die Ende Mai im Neubau des „Kesselhauses“ am Phoenix-Schornstein eröffnen soll. Die Volksbank geht bewusst mit ihren Geschäftsstellen in die Stadtteile, mit diesem Konzept ist sie auch in den Krisenjahren gut gefahren. Der geplante Start am Moritzberg birgt aber durchaus auch ein Risiko: Hier gibt es bislang noch keinen Kundenstamm für die Volksbank. Trotzdem wagt das Institut den Sprung – er kann zum Abflug werden wie der sprichwörtliche Aufstieg des Phoenix.

„Moritzberg ist kaum entwicklungsfähig“, begründete Peter Block von der Stadtsparkasse Hildesheim im Jahr 2000 den schon damals geplanten Auszug der Sparkassenfiliale Dingworthstraße. Die Strukturen am Moritzberg seien so gefestigt, dass kein Zuwachs zu erwarten sei – „da investiert man nicht groß“ (s. Moritz vom Berge Oktober 2002). Elf Jahre später heißt es von anderer Seite: „Moritzberg ist ein wachsender Stadtteil, dort entwickelt sich viel – da investiert man gern“.

Foto: Sabine Brand
Moritzberg entwickelt sich – man investiert wieder gern. Im Mai eröffnet eine Zweigstelle der Volksbank
Foto: Sabine Brand

„Phoenix aus der Asche“, „Vor dem Dingworthtor“ – Ina Suray spielt gern mit den Wortbedeutungen. Nomen est Omen – der Name der neuen Zweigstelle wird sicher eine gewisse Wirkung auf ihre Entwicklung haben. „Natürlich bleiben wir nur auf Dauer hier, wenn die Moritzbeger uns annehmen und wir viele neue Kunden bekommen“, erklärt Franz-Josef Harenberg für das Vertriebsmanagement. Engagierte Mitarbeiter/innen der Volksbank, die am Moritzberg wohnen, haben ihr Teil dafür getan, dass die Dingworthstraße und das Phoenixviertel wieder ein Geldinstitut bekommen. Jetzt müssen die Anwohner dafür sorgen, dass daraus eine nachhaltige Versorgung des Stadtteils wird, dass der Sprung ins Neuland sich für die Bank lohnt.

Die Volksbank zieht in den neu erbauten Nachfolger des Kesselhauses: außen historische Industrieoptik, innen modernste Geräte und hoch motivierte Mitarbeiter/innen, versprechen Suray und Harenberg. Der Trend geht wieder zu Geschäftsstellen, wo Menschen sitzen. Die Vollautomatisierung des Bankgeschäfts hat sich in den wenigen Jahren seit der Expo 2000 schon wieder als Flop erwiesen. „Man hat erkannt, dass der Mensch nicht zu ersetzen ist“, sagt Ina Suray. Der emotionale Faktor war unterschätzt worden.

„Banking, das die Sinne anspricht“, ist nun das Schlagwort. Emotional ansprechend wird auch die Einrichtung der neuen Zweigstelle sein, die man durch zwei Eingänge vom neuen Stadtteilplatz und durch einen Eingang im Durchgang zum Parkplatz betreten wird. Die großen Fenster bleiben transparent, man hat Einblick von draußen. Licht, Farbe und großflächige Bilder werden die wichtigsten Gestaltungselemente sein.

So wie die Volksbank trotz des großen Auszugs von Post und Banken aus den Stadtteilen doch selbst vor Ort (zum Beispiel in Himmelsthür) geblieben ist, so schätzt und fördert sie auch die Identifikation ihrer Kunden mit dem Stadtteil. Ina Suray und Franz-Josef Harenberg sind deshalb auch auf der Suche nach einem Hintergrundbild für die Girokontokarte der zukünftigen Zweigstelle Moritzberg: Sie soll eine typische Ansicht von Moritzberg zeigen. Erhard Paasch aus dem Bockfeld hat aus diesem Grund schon auf das Dach der Polizeidirektion an der Schützenwiese geführt. Von hier aus hat man – wie vom Hohen Wall – den traditionellen und wieder hoch aktuellen Panoramablick auf den Moritzberg mit seinen drei Wahrzeichen – harmonisch nebeneinander aufgereiht vor der der Hügelsilhouette: Mauritiuskirche – Phoenix-Schornstein – Christuskirche.

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