Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 230 · September 2012
Fressen und Gefressenwerden
Schlachthöfe, Mastbetriebe, Tierkrematorien und Kompostplätze: Die Fräulein Wunder AG – Arbeitsgemeinschaft für Theater, Performance & Aktion, ist durch Niedersachsen gereist. Für ihre neue Produktion „Ein Bankett für Tiere“ besuchten die fünf Performerinnen Orte, an denen Mensch und Tier in einem besonderen Verhältnis zueinander stehen.
Frl. Wunder AG: „Am Anfang jeder neuen Produktion gehen wir auf Recherchereise. Dabei führen wir Interviews mit Menschen aus den verschiedensten Zusammenhängen, begleiten sie bei ihrer Arbeit oder lassen uns zu einer Exkursion oder einem Workshop mitnehmen. Aus dem dabei gesammelten Material entsteht später das Stück.“
Fräulein Wunder AG recherchiert für neue Produktion.
Zehn Stationen an vier Tagen standen diesmal auf dem Programm: Die fünf haben mit Wölfen geheult, Falken fliegen lassen und in den frühen Morgenstunden auf Wild gewartet. Sie haben sich von einer Krafttier-Schamanin führen lassen, sich im Imkern probiert und Fledermäuse geortet. Neben Hannover, Braunschweig und Hildesheim ging es auch in kleinere Ortschaften wie Salzgitter-Üfingen, Badbergen, Dörverden und Springe.
Einer der ExpertInnen, der Imker und Goldschmied Matthias Dittrich aus Braunschweig, berichtete vom weltweit grassierenden Bienensterben. Das Bienensterben bedroht auch die Nahrungsgrundlage des Menschen: In China werden bereits Arbeiter zur Handbestäubung der Fruchtbäume eingesetzt. Lars Gärtner aus Badbergen hat zum Tiersterben dagegen eine ganz andere Verbindung: Er arbeitet im Krematorium. Den PerformerInnen zeigte er, wie der Abschied von den geliebten Haustieren gestaltet wird. Mit dem weitläufigen Rosengarten präsentierte er einen der schönsten Friedhöfe, den die Frl. Wunder AG je gesehen hatte.
Inzwischen haben die Proben im Ballsaal des Trillke-Guts in Hildesheim begonnen: „Wir arbeiten an einem Abend zwischen Dinnertheater und Konferenz-Bankett für Tiere und andere Gäste. Es geht um die Schönheit der Ähnlichkeit und der Differenz, um die Mensch- und die Tierwerdung und das, was uns verbindet: primäre Bedürfnisse, Bewegung und Überlebenswille.“
Anfang September hat „Ein Bankett für Tiere“ beim Festival „schwindelfrei“ in Mannheim Premiere. Weitere Stationen ab Novembert 2012 sind Hildesheim, Hannover, Braunschweig und Köln.
Die Fräulein Wunder AG ist seit 2004 Deckname für ein sechsköpfiges Kollektiv, das mittels Theater und Performance, Aktionskunst und städtischer Intervention gesellschaftliche und politische Themen der Jetztzeit verhandelt. Widersprüche und Konflikte, vor allem aber auch das Visionäre und Utopische innerhalb der Diskurse, die den Alltag prägen, überführt die Fräulein Wunder AG in theatrale Gemeinschafts- und Erfahrungsräume. Seit 2010 wird die Arbeit der Fräulein Wunder AG durch eine Basisförderung des Landes Niedersachsen unterstützt.
Frl. Wunder AG: „Am Anfang jeder neuen Produktion gehen wir auf Recherchereise. Dabei führen wir Interviews mit Menschen aus den verschiedensten Zusammenhängen, begleiten sie bei ihrer Arbeit oder lassen uns zu einer Exkursion oder einem Workshop mitnehmen. Aus dem dabei gesammelten Material entsteht später das Stück.“
Fräulein Wunder AG recherchiert für neue Produktion.
Foto: Michael Kranixfeld
Einer der ExpertInnen, der Imker und Goldschmied Matthias Dittrich aus Braunschweig, berichtete vom weltweit grassierenden Bienensterben. Das Bienensterben bedroht auch die Nahrungsgrundlage des Menschen: In China werden bereits Arbeiter zur Handbestäubung der Fruchtbäume eingesetzt. Lars Gärtner aus Badbergen hat zum Tiersterben dagegen eine ganz andere Verbindung: Er arbeitet im Krematorium. Den PerformerInnen zeigte er, wie der Abschied von den geliebten Haustieren gestaltet wird. Mit dem weitläufigen Rosengarten präsentierte er einen der schönsten Friedhöfe, den die Frl. Wunder AG je gesehen hatte.
Inzwischen haben die Proben im Ballsaal des Trillke-Guts in Hildesheim begonnen: „Wir arbeiten an einem Abend zwischen Dinnertheater und Konferenz-Bankett für Tiere und andere Gäste. Es geht um die Schönheit der Ähnlichkeit und der Differenz, um die Mensch- und die Tierwerdung und das, was uns verbindet: primäre Bedürfnisse, Bewegung und Überlebenswille.“
Anfang September hat „Ein Bankett für Tiere“ beim Festival „schwindelfrei“ in Mannheim Premiere. Weitere Stationen ab Novembert 2012 sind Hildesheim, Hannover, Braunschweig und Köln.
Die Fräulein Wunder AG ist seit 2004 Deckname für ein sechsköpfiges Kollektiv, das mittels Theater und Performance, Aktionskunst und städtischer Intervention gesellschaftliche und politische Themen der Jetztzeit verhandelt. Widersprüche und Konflikte, vor allem aber auch das Visionäre und Utopische innerhalb der Diskurse, die den Alltag prägen, überführt die Fräulein Wunder AG in theatrale Gemeinschafts- und Erfahrungsräume. Seit 2010 wird die Arbeit der Fräulein Wunder AG durch eine Basisförderung des Landes Niedersachsen unterstützt.
Michael Kranixfeld
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