Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 232 · November 2012
Na – sowas
Canton Moritzberg
(sbr) Mit Steinberg, ohne Steinberg, bis zur Innerste oder bis zum Blänkebach
– fast jeder Zuschnitt von Moritzberg, so wird behauptet, ließe sich begründen,
wenn man nur weit genug in die Geschichte zurückschaut.
Vor gar nicht so langer Zeit, vor 200 Jahren, hatte Moritzberg ganz spektakuläre Ausmaße: von Barnten und Giften über Groß- und Klein-Giesen, Emmerke, Sorsum, Himmelsthür und Ochtersum bis Diekholzen, Söhre, Barienrode und Marienburg. Moritzberg gehörte von 1807 bis 1813 zum Königreich Westfalen. Die nur sechs Jahre andauernde Regierung unter Napoleons Bruder Jerome teilte das ehemalige Hochstift Hildesheim in Cantone auf, Verwaltungsbezirke vergleichbar mit den späteren Landkreisen. Der Canton Moritzberg gehörte zum Distrikt Hildesheim im Departement Oker. Im Canton Moritzberg lagen die Communen „Moritzberg mit Trilke“, „Barienrode mit Marienburg“ und die anderen oben genannten Orte.
Moritzberg war mit 662 „Seelen“ und 115 „Feuerstellen“ die bevölkerungsreichste Commune. Vermutlich deshalb gab der Ort dem Canton seinen Namen. Von der Fläche her gehörte Moritzberg zu den kleineren Gemeinden des Cantons. Auch das Steueraufkommen war eher gering: Communen wie Barienrode/Marienburg, Himmelsthür mit seiner Domaine und der Lademühle sowie „Großen Giesen“ lagen weit davor. Der Verwaltungsbeamte des Cantons Moritzberg hatte sein Büro nicht am Moritzberg, sondern in Nordstemmen.
Vergleicht man die Tierbestände aller Communen des Cantons, so findet sich ein weiterer Grund für die Wahl von Moritzberg als Hauptort. 1812 hatte die Commune Moritzberg von allen zwölf Gemeinden die wenigsten Ackerpferde (nur 15), gerade mal 30 Schweine (Himmelsthür hatte 63, Groß-Giesen 60) und überhaupt keine Schafe (Marienburg 1.508, Himmelsthür 908) – wahrhaft städtische Verhältnisse also.
Vor gar nicht so langer Zeit, vor 200 Jahren, hatte Moritzberg ganz spektakuläre Ausmaße: von Barnten und Giften über Groß- und Klein-Giesen, Emmerke, Sorsum, Himmelsthür und Ochtersum bis Diekholzen, Söhre, Barienrode und Marienburg. Moritzberg gehörte von 1807 bis 1813 zum Königreich Westfalen. Die nur sechs Jahre andauernde Regierung unter Napoleons Bruder Jerome teilte das ehemalige Hochstift Hildesheim in Cantone auf, Verwaltungsbezirke vergleichbar mit den späteren Landkreisen. Der Canton Moritzberg gehörte zum Distrikt Hildesheim im Departement Oker. Im Canton Moritzberg lagen die Communen „Moritzberg mit Trilke“, „Barienrode mit Marienburg“ und die anderen oben genannten Orte.
Moritzberg war mit 662 „Seelen“ und 115 „Feuerstellen“ die bevölkerungsreichste Commune. Vermutlich deshalb gab der Ort dem Canton seinen Namen. Von der Fläche her gehörte Moritzberg zu den kleineren Gemeinden des Cantons. Auch das Steueraufkommen war eher gering: Communen wie Barienrode/Marienburg, Himmelsthür mit seiner Domaine und der Lademühle sowie „Großen Giesen“ lagen weit davor. Der Verwaltungsbeamte des Cantons Moritzberg hatte sein Büro nicht am Moritzberg, sondern in Nordstemmen.
Vergleicht man die Tierbestände aller Communen des Cantons, so findet sich ein weiterer Grund für die Wahl von Moritzberg als Hauptort. 1812 hatte die Commune Moritzberg von allen zwölf Gemeinden die wenigsten Ackerpferde (nur 15), gerade mal 30 Schweine (Himmelsthür hatte 63, Groß-Giesen 60) und überhaupt keine Schafe (Marienburg 1.508, Himmelsthür 908) – wahrhaft städtische Verhältnisse also.
Quelle: Hauptstaatsarchiv Hannover, Bestand Hild. Br. 11 Nr.
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