Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 237 · April 2013
Ortsrat und Verwaltung sind sich einig
Bäume + Rosen in der Mittelallee
(sbr) In der Mittelallee werden im Frühjahr wieder Rosen gepflanzt – nicht wie bisher in zwei Streifen längs der Straßen links und rechts, sondern in Halbkreisen und Rondellen mitten im Rasen verteilt. Das hat der Ortsrat kürzlich mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung vereinbart; bereits im April soll der Plan umgesetzt werden.
Die Mittelallee in 2008: Allen Befürchtungen zum Trotz gedeihen Bäume und Rosen zusammen. Trotz knapper Kassen sollen in aufgelockerter Form bald wieder Rosen gepflanzt werden.
Zwei Dinge sind damit unter einen Hut gebracht: Alle Bäume in der Mittelallee bleiben erhalten, Rosen werden trotzdem als Farbtupfer die lange Sichtachse auf die Stadt auflockern. Im letzten Jahr hatte der breite Grünstreifen der Mittelallee schwer gelitten. Der späte Frost und die Trockenheit im Frühsommer ließen viele Rosen eingehen. Aus Geldmangel hatte die Stadt die Pflanzen, die übrig waren, dann nicht mehr ausreichend gepflegt. Im Sommer wurden die Rosenreste abgemäht, darauf kippte man – zum Schrecken der Anwohner – Split, Steine und Kraut von den nicht asphaltierten Wegen neben dem Grünstreifen. Im Herbst wurde umgepflügt, Erde neu aufgebracht – und bei den Anliegern nachgefragt, ob sie die Pflege der Rosen übernehmen würden, wenn neu angepflanzt würde. Soweit bekannt, wollte niemand.
Mehrfach hatte der neue Ortsrat Moritzberg/Bockfeld von der Verwaltung gefordert, an der Planung beteiligt zu werden – zunächst ohne Erfolg. Im Dezember 2012 kam ein Vorschlag der Verwaltung zur Gestaltung der Mittelallee auf den Tisch. In der Vorlage, über die der Ortsrat am 4. Dezember zu beschließen hatte, hieß es: „Aus Gründen der Pflegevereinfachung sollen die Rosenflächen minimiert und Rosen nur noch in den Hochbeeten der Mittelallee angepflanzt werden.“ Durch die Bäume an den Hochbeeten wären aber so viele Baumwurzeln im Boden, dass dort keine Rosen gepflanzt werden könnten. „Die Bäume sollten daher gefällt werden und durch eine Rosenpflanzung ersetzt werden.“
Diesen Vorschlag lehnte der Ortsrat ab. Statt dessen beschloss er: „Die Bäume an den Hochbeeten bleiben erhalten und die Hochbeete werden entfernt oder anderweitig bepflanzt. Die Rosenpflanzungen werden an einer anderen, noch zu bestimmenden Fläche in gleicher Größe / Umfang wie auf den ursprünglich angedachten Hochbeeten angepflanzt.“
Sommer 2012: Monatelang prägten Schutt-haufen die „Schmuckallee“. Die Bäume waren einst durch Anwohner finanziert worden.
Die Bäume an der Mittelallee, Feldahorne mit mittelgroßer Krone, waren erst 1998/99 gepflanzt worden. Damals waren zunächst 20 Bäume als Ausgleich bewilligt worden für 21 wild gewachsene Bäume, die auf Betreiben des Oberbürgermeisters am Entenbrunnen gefällt worden waren. „Nicht nur 20, sondern 100 Bäume“, wurden dann im Stadtentwicklungsausschuss gefordert, um die „scheußliche Mittelallee“ (O-Ton des Ausschussvorsitzenden) zu begrünen. Viele Anwohner übernahmen Baumpatenschaften, das heißt sie spendeten Geld für Neupflanzungen – „800 Mark für einen Baum“, erinnern sich Dagmar und Reinald Beck-Bever. Dadurch verlor die Mittelallee ihr Flair als Aufmarschgebiet der 1930er Jahre. Nach dem ersten Weltkrieg war sie ursprünglich als Verbindung zwischen der neu entstehenden „Gartenstadt“ und dem „Bergholz-Park“ geplant worden – also gar nicht in der strengen Symmetrie, die später ausgeführt wurde.
In der aktuellen Debatte in 2012 beschloss der Ortsrat, keinen einzigen Baum fallen zu lassen. Thema des Treffens Mitte März war der Platz für die neue Rosenpflanzung. Monika Bertram von der städtischen Grünplanung nahm teil wie auch der neu eingestellte Betriebsleiter für Grünpflege Ulrich Schadner. Auf Vorschlag der Ortsratsmitglieder werden die beiden Hochbeete, die auf Höhe der Querstraßen Karthäuserstraße und Bischof-Gerhard-Straße liegen, zu Rasenflächen eingeebnet. Links und rechts der Querwege soll je ein Halbkreis mit Rosen bepflanzt werden, weiter oben Richtung Westen werden außerdem mehrere kreisförmige Rosenbeete mitten auf der Wiese angelegt. Ein Vorteil dieser Planung ist auch: Die maroden Einfassungen der Hochbeete müssen nicht erneuert werden, das spart Kosten.
Insgesamt 1000 bodendeckende Rosen lässt die Stadt pflanzen – so viele, wie für die Hochbeete vorgesehen waren. Nach einer Zeit des Anwachsens, so die Vertreter der Stadt, sollen dann Anwohner die Pflege übernehmen. Ansprechpartner für Interessierte sind die Ortsratsmitglieder, insbesondere Ortsbürgermeister Erhard Paasch, selbst ein Rosenfreund.
Die Hochbeete, hier im Sommer 2012, werden aus der Mittelallee verschwinden.
Paasch zeigte sich sehr zufrieden mit dem gemeinsamen Schritt: „Hier hat die Verwaltung informativ, transparent, bürgerfreundlich und zielführend kooperiert. So stelle ich mir Aufgabenlösungen mit Außenwirkung bei mittleren und größeren Projekten vor. Der Bürger und der Ortsrat sollen mitgenommen werden, denn sie müssen – unter Umständen anders als die Entscheider in der Verwaltung – mit den Lösungen lange leben!
Die Mittelallee in 2008: Allen Befürchtungen zum Trotz gedeihen Bäume und Rosen zusammen. Trotz knapper Kassen sollen in aufgelockerter Form bald wieder Rosen gepflanzt werden.
Foto: Franziska Lenferink
Mehrfach hatte der neue Ortsrat Moritzberg/Bockfeld von der Verwaltung gefordert, an der Planung beteiligt zu werden – zunächst ohne Erfolg. Im Dezember 2012 kam ein Vorschlag der Verwaltung zur Gestaltung der Mittelallee auf den Tisch. In der Vorlage, über die der Ortsrat am 4. Dezember zu beschließen hatte, hieß es: „Aus Gründen der Pflegevereinfachung sollen die Rosenflächen minimiert und Rosen nur noch in den Hochbeeten der Mittelallee angepflanzt werden.“ Durch die Bäume an den Hochbeeten wären aber so viele Baumwurzeln im Boden, dass dort keine Rosen gepflanzt werden könnten. „Die Bäume sollten daher gefällt werden und durch eine Rosenpflanzung ersetzt werden.“
Diesen Vorschlag lehnte der Ortsrat ab. Statt dessen beschloss er: „Die Bäume an den Hochbeeten bleiben erhalten und die Hochbeete werden entfernt oder anderweitig bepflanzt. Die Rosenpflanzungen werden an einer anderen, noch zu bestimmenden Fläche in gleicher Größe / Umfang wie auf den ursprünglich angedachten Hochbeeten angepflanzt.“
Sommer 2012: Monatelang prägten Schutt-haufen die „Schmuckallee“. Die Bäume waren einst durch Anwohner finanziert worden.
Fotos (2): sbr
In der aktuellen Debatte in 2012 beschloss der Ortsrat, keinen einzigen Baum fallen zu lassen. Thema des Treffens Mitte März war der Platz für die neue Rosenpflanzung. Monika Bertram von der städtischen Grünplanung nahm teil wie auch der neu eingestellte Betriebsleiter für Grünpflege Ulrich Schadner. Auf Vorschlag der Ortsratsmitglieder werden die beiden Hochbeete, die auf Höhe der Querstraßen Karthäuserstraße und Bischof-Gerhard-Straße liegen, zu Rasenflächen eingeebnet. Links und rechts der Querwege soll je ein Halbkreis mit Rosen bepflanzt werden, weiter oben Richtung Westen werden außerdem mehrere kreisförmige Rosenbeete mitten auf der Wiese angelegt. Ein Vorteil dieser Planung ist auch: Die maroden Einfassungen der Hochbeete müssen nicht erneuert werden, das spart Kosten.
Insgesamt 1000 bodendeckende Rosen lässt die Stadt pflanzen – so viele, wie für die Hochbeete vorgesehen waren. Nach einer Zeit des Anwachsens, so die Vertreter der Stadt, sollen dann Anwohner die Pflege übernehmen. Ansprechpartner für Interessierte sind die Ortsratsmitglieder, insbesondere Ortsbürgermeister Erhard Paasch, selbst ein Rosenfreund.
Die Hochbeete, hier im Sommer 2012, werden aus der Mittelallee verschwinden.