Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 239 · Juni / Juli 2013
Nicht kaputtplanen – für bessere Zeiten erhalten
(sbr) Mit lebhaftem Interesse und Engagement für ihr Viertel begleiteten etwa 20 Anwohner Stadtbaurat Dr. Kay Brummer beim Spaziergang durch die Mittelallee Anfang Mai. Die „schönste Straße der Stadt“ wieder aufzuwerten, die vielen Mängel auszubessern, die sich – vor allem bedingt durch knappe Finanzmittel – in der Grünpflege und der Straßenunterhaltung zeigen, war das wichtigste Anliegen.
Sehr überzeugend erklärte Brummer auf dem Spaziergang die finanzielle Zwangslage, in der die Stadt sich befindet, das Dilemma des „Löcherflickens“. „Löcher zu flicken statt die Fahrbahn komplett zu erneuern ist die teuerste Lösung, weil sie nicht lange hält. Aber woher soll ich das Geld nehmen für nachhaltige Lösungen? Aus dem Dezernat für Soziales? – Da geht es um Grundbedürfnisse, ums Überleben. Aus Großprojekten wie dem Umbau der Mackensenkaserne oder des ZOB (Busbahnhof)? Da habe ich keinen Zugriff. Da ist technisch noch vieles in Ordnung, aber es ist politisch gewollt, diese Objekte anzugehen.“
Brummers Ziel ist es, städtebaulich gelungene Situationen wie in der Mittelallee zu erhalten für Zeiten, wenn wieder mehr Geld für die Pflege da ist. „Wir müssen eine Zeitlang mit den Mängeln leben. Wir dürfen nur nichts kaputtplanen.“
In der Grünpflege wird weiterhin auf finanzieller Sparflamme gearbeitet. Das extreme Wetter der beiden letzten Jahre – erst lange Trockenheit, dann anhaltende Nässe – hat zusätzliche Schäden hinterlassen. Die Stadt wird ein neues Grünpflegekonzept umsetzen: Nicht mehr nacheinander, der Reihe nach, werden die Stadtteile gepflegt, sondern nach einer Hierarchie. An erster Stelle stehen die Orte, wo viele Besucher hinkommen. An letzter die kleinen Straßen in den Wohnquartieren, vielleicht bleiben sie auch ganz außen vor. Deutliche, ehrliche Worte – „ich taktiere nicht“, bestätigt Brummer. „Ich meine es so, wie ich es sage.“
Sorgsam lässt der Stadtbaurat sich die kleinen Mängel zeigen, über die ein Anwohner täglich stolpern kann: den verstopften Gulli am Bergholzhang, die „Quelle“ am Fußweg durch die Wiesen, die Büsche, die den Panoramablick von der oberen Terrasse zunehmend einengen. Abschließend wird eine Mängelliste erstellt, die in den nächsten Wochen abgearbeitet wird. Der Vorschlag, einen Kreisel an der Kreuzung Königstraße/Mittelallee anzulegen, weil die Autos immer schneller fahren, wird überprüft. Eine weitere Rosenpflanzung in der Mittelallee soll möglich werden.
Zum demolierten Entenbrunnen werden zunächst die ehrenamtlich Engagierten einen Aktionsplan vorlegen. Der Wunsch des Ortsrates nach einer Stele, einer Infosäule auf der zweiten Aussichtsterrasse, die Erläuterungen zur Stadt gibt, die sich dem Blick von hier oben ideal präsentiert, wird von Kay Brummer begrüßt. – „Aber bitte in hochwertigen Materialien, die sich in die Umgebung einfügen – in Granit zum Beispiel, passend zu den Bänken.“
Nach dem Spaziergang bestätigt der Baudezernent: „Dies war ein Testlauf, er hat mir Spaß gemacht. Es ist sehr sinnvoll, mit den Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen. Über das Jahr verteilt werde ich auch in den anderen Stadtteilen Spaziergänge anbieten.“
Überzeugend erläutert Stadtbaurat Dr. Kay Brummer das finanzielle Dilemma der Stadt. Sein Ziel: die städtebauliche Situation zu erhalten für Zeiten, wenn mehr Geld zur Verfügung steht
Brummer erläuterte die Schutzmöglichkeiten für die Allee: Sie ist ein Denkmal bis kurz vor die Laubaner Straße und sie ist Pufferzone für das Weltkulturerbe: Der Blick auf die Stadt mit ihren Kirchtürmen darf nicht weiter verbaut werden. Optimal für die Blickbeziehung wäre der Rückbau des ehemaligen Landesrechnungshofes um einige Stockwerke – „aber ein Stadtbaurat ist nicht allmächtig“.Sehr überzeugend erklärte Brummer auf dem Spaziergang die finanzielle Zwangslage, in der die Stadt sich befindet, das Dilemma des „Löcherflickens“. „Löcher zu flicken statt die Fahrbahn komplett zu erneuern ist die teuerste Lösung, weil sie nicht lange hält. Aber woher soll ich das Geld nehmen für nachhaltige Lösungen? Aus dem Dezernat für Soziales? – Da geht es um Grundbedürfnisse, ums Überleben. Aus Großprojekten wie dem Umbau der Mackensenkaserne oder des ZOB (Busbahnhof)? Da habe ich keinen Zugriff. Da ist technisch noch vieles in Ordnung, aber es ist politisch gewollt, diese Objekte anzugehen.“
Fotos (2): sbr
In der Grünpflege wird weiterhin auf finanzieller Sparflamme gearbeitet. Das extreme Wetter der beiden letzten Jahre – erst lange Trockenheit, dann anhaltende Nässe – hat zusätzliche Schäden hinterlassen. Die Stadt wird ein neues Grünpflegekonzept umsetzen: Nicht mehr nacheinander, der Reihe nach, werden die Stadtteile gepflegt, sondern nach einer Hierarchie. An erster Stelle stehen die Orte, wo viele Besucher hinkommen. An letzter die kleinen Straßen in den Wohnquartieren, vielleicht bleiben sie auch ganz außen vor. Deutliche, ehrliche Worte – „ich taktiere nicht“, bestätigt Brummer. „Ich meine es so, wie ich es sage.“
Sorgsam lässt der Stadtbaurat sich die kleinen Mängel zeigen, über die ein Anwohner täglich stolpern kann: den verstopften Gulli am Bergholzhang, die „Quelle“ am Fußweg durch die Wiesen, die Büsche, die den Panoramablick von der oberen Terrasse zunehmend einengen. Abschließend wird eine Mängelliste erstellt, die in den nächsten Wochen abgearbeitet wird. Der Vorschlag, einen Kreisel an der Kreuzung Königstraße/Mittelallee anzulegen, weil die Autos immer schneller fahren, wird überprüft. Eine weitere Rosenpflanzung in der Mittelallee soll möglich werden.
Zum demolierten Entenbrunnen werden zunächst die ehrenamtlich Engagierten einen Aktionsplan vorlegen. Der Wunsch des Ortsrates nach einer Stele, einer Infosäule auf der zweiten Aussichtsterrasse, die Erläuterungen zur Stadt gibt, die sich dem Blick von hier oben ideal präsentiert, wird von Kay Brummer begrüßt. – „Aber bitte in hochwertigen Materialien, die sich in die Umgebung einfügen – in Granit zum Beispiel, passend zu den Bänken.“
Nach dem Spaziergang bestätigt der Baudezernent: „Dies war ein Testlauf, er hat mir Spaß gemacht. Es ist sehr sinnvoll, mit den Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen. Über das Jahr verteilt werde ich auch in den anderen Stadtteilen Spaziergänge anbieten.“