Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 239 · Juni / Juli 2013
Schnatgang Steinberg, Schnatgang Rottsberg
(sbr) In zwei Etappen findet wie im letzten Jahr der Moritzberger Schnatgang 2013 statt. Die Ortschaft ist zu groß geworden, um sie – ohne Strapaze – in einem Nachmittag zu umrunden.
Jeder der beiden Grenzgänge dauert etwa vier Stunden, auf beiden Etappen wird eine Rast mit Kaffee und Keksen eingelegt. Traditionell war das Ziel dieser Grenzgänge, sich die Standorte der alten Grenzsteine genau zu merken – über 1700 Steine wurden um 1860 gesetzt, etwa 20 haben die Moritzberger Schnatgänger in den letzten Jahren wiederentdeckt. Als es noch keine Katasterkarten gab, war dies eine wichtige jährliche Aufgabe für die Gemeindevorsteher, die „Bergväter“ und für alles Volk, was mitlaufen wollte – ein gesellschaftliches Ereignis. Dabei wurden junge Erwachsene und Neubürger auf sehr einprägsame Art mit den Grenzsteinen vertraut gemacht – übrigens auch auf den Schnatgängen der letzten Jahre.
Auf beiden Wanderungen wird geschichtlich Interessantes von Sabine Brand (Moritz vom Berge) gezeigt und erzählt, Pastor Jürgen Plötze (Zwölf-Apostel-Gemeinde) wird Sagen, Märchen und kleine Geschichten zu den geheimnisvollen Orten an der Route vorlesen. Alles Weitere hängt davon ab, was die Mitwanderer beitragen mögen – die Spanne reichte in den letzten Jahren von Hinweisen zur Erdgeschichte und zu geologischen Formationen über Diskussionen zur Herkunft des Straßennamens "Fillerkamps" (Filler=Abdecker) bis hin zum berühmten Brockenblick bei klarem Wetter.
Herzlich eingeladen ist jeder, der gern zu Fuß in Gesellschaft die Landschaft erkundet.
Der jährliche Schnatgang ist ein Gang um die Grenzen. Die Ortschaft Moritzberg-Bockfeld wurde im September 2011 in ihren Ausmaßen festgelegt. Sie reicht von der B 1 im Norden bis an Innerste und Eselsgraben im Osten, im Süden von der Kleingartenanlage Vierlinden bis an den Südzipfel des Steinbergs, im Westen an den Waldrand des Steinbergs und weiter nördlich bis auf die Höhe des Rottsberges.
Am Samstag, dem 15. Juni, werden deshalb die „neuen“ Grenzen am Steinberg (bis 1886 und neu ab September 2011) abgeschritten – von „Vierlinden“ an der Grenze nach Ochtersum bis „Vier Pappeln“ an der Grenze nach Neuhof. Ausgangspunkt ist um 14 Uhr an der Alfelder Straße Ecke Ulmenweg. Am nächsten Tag, Sonntag 16. Juni, wird der rote Faden des Grenzgangs um 14 Uhr in der Bergstraße, Ecke Bennostraße wieder aufgenommen. Karte: Geobasisdaten © Stadt Hildesheim
Zwei Grenzsteine neu gefunden: Jeder bekam 2011 einen Paten und dessen Namen
Von dort geht es um die „alten“ Grenzen der Moritzberger Feldmark am Rottsberg – den Fillerkamp hinauf, den Gallbergstieg wieder hinunter. Er bildete bis Ende 1972 die Grenze nach Himmelsthür.Jeder der beiden Grenzgänge dauert etwa vier Stunden, auf beiden Etappen wird eine Rast mit Kaffee und Keksen eingelegt. Traditionell war das Ziel dieser Grenzgänge, sich die Standorte der alten Grenzsteine genau zu merken – über 1700 Steine wurden um 1860 gesetzt, etwa 20 haben die Moritzberger Schnatgänger in den letzten Jahren wiederentdeckt. Als es noch keine Katasterkarten gab, war dies eine wichtige jährliche Aufgabe für die Gemeindevorsteher, die „Bergväter“ und für alles Volk, was mitlaufen wollte – ein gesellschaftliches Ereignis. Dabei wurden junge Erwachsene und Neubürger auf sehr einprägsame Art mit den Grenzsteinen vertraut gemacht – übrigens auch auf den Schnatgängen der letzten Jahre.
Fotos (3): sbr
Auf beiden Wanderungen wird geschichtlich Interessantes von Sabine Brand (Moritz vom Berge) gezeigt und erzählt, Pastor Jürgen Plötze (Zwölf-Apostel-Gemeinde) wird Sagen, Märchen und kleine Geschichten zu den geheimnisvollen Orten an der Route vorlesen. Alles Weitere hängt davon ab, was die Mitwanderer beitragen mögen – die Spanne reichte in den letzten Jahren von Hinweisen zur Erdgeschichte und zu geologischen Formationen über Diskussionen zur Herkunft des Straßennamens "Fillerkamps" (Filler=Abdecker) bis hin zum berühmten Brockenblick bei klarem Wetter.
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Herzlich eingeladen ist jeder, der gern zu Fuß in Gesellschaft die Landschaft erkundet.