Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 244 · Dezember 2013 / Januar 2014
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Moritzberg Verlag
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Bäckerei Krone

Felsenkeller Weizenbock reift

(sbr) Auf dem Moritzberger Weihnachtsmarkt wird am 14. Dezember ein Moritzberger Bier angeboten – zum ersten Mal seit gut 100 Jahren, noch dazu mit dem Namen einer Brauerei, die an der Elzer Straße zu finden war. Victoria-Brauerei hieß die Firma, die zwischen 1892 und 1906 in Moritzberg Bier braute und es im Felsenkeller lagerte – Victoria Bräu heißt die Marke, von der demnächst ein Weizenbock angeboten wird.
FelsenkellerBierbrauer Jan Pfeiffer (links) hält eine Originalflasche der ehemaligen Moritzberger Victoria-Brauerei in der Hand, Michael Kriegel freut sich auf Pfeiffers "Felsenkeller Weizenbock"
Foto: Lutz Engelhardt
Mit Stolz präsentiert Michael Kriegel, der Vorsitzende des Moritzberger Felsenkeller-Vereins, den Bierbrauer und sein Produkt: Jan Pfeiffer studiert Getränketechnologie, sein Bier braut er in der Braumanufaktur Kruppa in Bennixen und zukünftig auch in der Marktküche in Bad Gandersheim. Am Eiskeller der ehemaligen Victoria-Brauerei, dem Felsenkeller im Krehlaberg, hat Pfeiffer zunächst interessiert, wie dort das Bier gekühlt wurde – mit Eis aus dem Eisteich an der Alfelder Straße, ganz ohne Strom. Durch die spezielle Bauweise des Eiskellers kühlte das Eis bis in den Sommer hinein das eingelagerte Bier.

Als Pfeiffer den Felsenkeller kennenlernte, hatte Michael Kriegel eine gute Idee: nicht nur Bier dort im Keller historisch zu lagern, sondern Bier mit dem alten Namen herzustellen. Die Einbecker Brauerei, Rechtsnachfolgerin der Victoria-Brauerei und der Hildesheimer Aktien-Brauerei, die 1906 "Victoria" aufkaufte, hatte nichts dagegen. Jan Pfeiffer bot Kostproben seines Bieres aus eigener Herstellung an und bekam umgehend den Auftrag, für den Felsenkeller-Verein zu brauen.

Kurz und bündig waren die Debatten über die Präsentation des neuen Gebräus. Die Vereinsmitglieder entschieden sich für braune 0,75-Liter-Bügelflaschen, die auf Pfand abgegeben werden. Lutz Engelhardt, Grafik-Designer am Moritzberg, entwarf das Etikett für den "Felsenkeller Weizenbock" in den Farben Rot, Gelb, Braun.

"Ein Sud von 100 Liter Weizenbock ist gebraut", berichtete Jan Pfeiffer Ende Oktober 2013. "Der Alkoholgehalt ist bei 6,5 % angesetzt, der durch den Restzucker nicht zu stark zur Geltung kommt. Als Hopfen setze ich Saphir ein, der fruchtige, blumige Aromen mitbringt." Seither ist das Bier in der Lagerung und reift.

Auf dem Moritzberger Weihnachtsmarkt wird der Felsenkeller-Verein an einem Stand zusammen mit dem Ortsrat zu finden sein. Jan Pfeiffers "Felsenkeller Weizenbock", vermutet Michael Kriegel, wird der Renner sein. Der Verein hat dem Brauer die erste Charge Victoria-Bräu abgekauft und bringt sie selbst unter die Leute. Für die Kühlung im Felsenkeller wird von diesem ersten "Victoria-Bräu" vermutlich kaum etwas übrig bleiben.
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