Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 250 · Juli / August 2014
Im Herbst kommen die Enten
(sbr) Der Entenbrunnen ist seit April 2012 in marodem Zustand. Damals wurden die Enten an einem Wochenende, als auch ein metallener Adler an der Fassade des damaligen Landesrechnungshofes verschwand, aus der Verankerung gerissen und gestohlen – einige Kilo Bronze, eine lohnenswerte Beute für Metalldiebe offensichtlich.
Im Oktober, plant Prenzler, werden die Enten ihren Platz bekommen. Die kreative Arbeit seiner Auszubildenden will er dem Stadtteil schenken – als Beitrag zur Verschönerung von Berghölzchen und Mittelallee. Es wird aber notwendig sein, die Brunnenwand und den Wasserzufluss instandzusetzen und den Wasserauslauf einzufügen. Die Kosten dieser Arbeiten schätzt Prenzler auf 700 bis 800 Euro; wenn neue Steine gebraucht werden, wird es teurer. Vor 18 Jahren wurden am Moritzberg über 6.500 D-Mark für den Bau des Entenbrunnens gesammelt. Spenden für die Wiederherstellung in 2014 nimmt der Ortsrat Moritzberg-Bockfeld in den nächsten Monaten gern entgegen.
Sarah Helbig, Auszubildende der Firma Prenzler, hat eine Ente für den Entenbrunnen geschaffen
In der Folgezeit gab es verschiedene Versuche, das kleine Bauwerk, das ein Moritzberger Stammtisch um Dirk Kehe im Juni 1996 errichtet hatte, vor dem weiteren Verfall zu retten. Die „Küchenthaler“ begannen auszufugen, was das Wasserrinnsal aus dem zerstörten Auslauf in der Brunnenwand ausgewaschen hatte. Steinmetz Thomas Platter stellte einen neuen Wasserüberlauf aus Stein her. Als im Mai 2013 ein Mittelallee-Spaziergang mit Stadtbaurat Brummer stattfand, hatte – offensichtlich wenige Stunden zuvor – jemand den Brunnen nachhaltig demoliert: Das Rohr für den Wasserzufluss aus der „Bergholzquelle“ war herausgerissen, Platten vom Brunnenrand und Bruchsteine des Mauerwerks lagen daneben. Daraufhin drohte die „billigste“ Maßnahme seitens der Stadt – den Entenbrunnen ganz zu entsorgen.
Fotos (2): Firma Prenzler
Hier die Zweite des Entenpaares
Dr. Brummer ließ Spielraum: Die Moritzberger könnten den Entenbrunnen, das erste in Eigeninitiative finanzierte und gebaute Verschönerungsobjekt der 1990er Jahre, in Eigeninitiative wieder herrichten. Die Polizei hatte zwischenzeitlich die Ermittlungen gegen die unbekannten Metalldiebe eingestellt. Unter den betroffenen Moritzbergern setzte sich die Idee durch, die Enten nicht wieder als Metallguss, sondern in Stein anfertigen zu lassen.
Der Entenbrunnen wurde durch Metalldiebe und nachfolgende Randale stark beschädigt
Steinmetz Christian Prenzler schlug im Frühjahr 2014 das Projekt seinen Mitarbeitern vor. Bereits im Juni wurden zwei Enten aus Thüster Kalkstein fertig. Sarah Helbig, Auszubildende im dritten Lehrjahr, gestaltete die eine, Dana Litzkendorf, Auszubildende im ersten Lehrjahr, die zweite. Die Enten sind größer als die früheren aus Bronzeguss, deshalb werden zwei für den Brunnen ausreichen. „Sie wirken ausgeruht und ein bisschen verschlafen,“ findet Steinbildhauermeister Prenzler. „Sie sollen auf dem Brunnenrand sitzen und sich anschauen – das hat etwas von einem Liebespaarbrunnen.“Foto: sbr
Im Oktober, plant Prenzler, werden die Enten ihren Platz bekommen. Die kreative Arbeit seiner Auszubildenden will er dem Stadtteil schenken – als Beitrag zur Verschönerung von Berghölzchen und Mittelallee. Es wird aber notwendig sein, die Brunnenwand und den Wasserzufluss instandzusetzen und den Wasserauslauf einzufügen. Die Kosten dieser Arbeiten schätzt Prenzler auf 700 bis 800 Euro; wenn neue Steine gebraucht werden, wird es teurer. Vor 18 Jahren wurden am Moritzberg über 6.500 D-Mark für den Bau des Entenbrunnens gesammelt. Spenden für die Wiederherstellung in 2014 nimmt der Ortsrat Moritzberg-Bockfeld in den nächsten Monaten gern entgegen.