Stadtteilzeitung Hildesheim West
Nr. 249 · Juni 2014
Gottsleben-Grabmal an würdigem Platz
(sbr) Ende April wurde das Grabmal des Juristen und Politikers Anton Gottsleben gereinigt und restauriert auf dem Johannisfriedhof aufgestellt. Gottsleben war neben Weinhagen einer der führenden Hildesheimer Kämpfer für die Ideale der Revolution von 1848 gewesen. Nach seinem frühen Tod an der Cholera wurde der im Volk sehr bekannte und beliebte Mann in der Hildesheimer Geschichtsschreibung fast vergessen – d. h. ein Stück weit wohl bewusst verdrängt, denn an seinen Zeitgenossen, den vorsichtiger und gemäßigter agierenden Hermann Roemer wurde die Erinnerung bewahrt.
Sabine Brand entdeckte es im April 2010 bei der Erkundung des neuen DJK-Sportplatzes. Recherchen brachten spannende Details über das Leben des Kämpfers „für Wahrheit und Recht“ ans Licht (www.moritzvomberge.de, Ausgaben Nov. und Dez. 2010). Inzwischen verschwand der Grabstein vom Blau-Weiß-Sportplatz; beschädigt tauchte er schließlich auf dem städtischen Bauhof wieder auf. Die Restaurierung durch die Firma Meisner Naturstein kostete 5000 Euro, 1700 Euro davon trug der Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein bei, auf dessen Initiative der Grabstein nun einen würdigen Standort auf dem Johannisfriedhof fand – in der Nachbarschaft des Grabsteins für Carl Kramer, den Gründer des Männer-Turnvereins Eintracht.
Ein Mitglied der weit verzweigten Gottsleben-Familie, der Hamburger Klaus Gottsleben, hat auf seiner Webseite www.gottsleben-genealogie.de alles bekannte Material über seinen Verwandten, den Hildesheimer „Feuergeist“ der Biedermeierzeit, zusammengestellt. Allerdings ist noch immer ungeklärt, wie Anton Gottsleben mit dem Moritzberger Stiftsherren Franz Gottsleben, der lange den Hof an der Bennostraße 1 bewirtschaftete, verwandt ist.
Der Grabstein von Anton Gottsleben
(1812 – 1867) im April 2010
Gottsleben blieb eher als „Turnvater“ und Gründer des Männer-Turn-Vereins von 1848 im Gedächtnis. Er war am Moritzberg als Sohn des ehrenamtlichen Bürgermeisters aufgewachsen; hier organisierte er mit Mitschülern vom Josephinum die ersten Turnübungen – Turnen war damals revolutionär. 1956 wurde Gottslebens Grabmal vom Marienfriedhof zum MTV-Sportplatz an der Lucienvörder Allee gebracht und dort im Laufe der Jahrzehnte vergessen. (1812 – 1867) im April 2010
Fotos (2): sbr
Sabine Brand entdeckte es im April 2010 bei der Erkundung des neuen DJK-Sportplatzes. Recherchen brachten spannende Details über das Leben des Kämpfers „für Wahrheit und Recht“ ans Licht (www.moritzvomberge.de, Ausgaben Nov. und Dez. 2010). Inzwischen verschwand der Grabstein vom Blau-Weiß-Sportplatz; beschädigt tauchte er schließlich auf dem städtischen Bauhof wieder auf. Die Restaurierung durch die Firma Meisner Naturstein kostete 5000 Euro, 1700 Euro davon trug der Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein bei, auf dessen Initiative der Grabstein nun einen würdigen Standort auf dem Johannisfriedhof fand – in der Nachbarschaft des Grabsteins für Carl Kramer, den Gründer des Männer-Turnvereins Eintracht.
Denkmalpflegerin Maike Kozok und Sven Abromeit mit einem Porträt von Anton Gottsleben am restaurierten Grabmal auf dem Johannisfriedhof
Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Sven Abromeit wirbt für Spenden, damit nun im zweiten Schritt die fehlende Büste von Gottsleben neu erstellt werden kann. Sie war ursprünglich aus Bronze, wie Fotos zeigen, aber schon beim Auffinden des Grabmals 2010 verschwunden. Gerüchten zufolge soll sie noch existieren – aber wo? Etwa 5000 Euro wird es kosten, sie aus Sandstein neu herzustellen. Spenden für die Büste nimmt der Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein auf sein Konto bei der Sparkasse Hildesheim, BLZ 259 501 30, K.Nr. 6444, an. Ein Mitglied der weit verzweigten Gottsleben-Familie, der Hamburger Klaus Gottsleben, hat auf seiner Webseite www.gottsleben-genealogie.de alles bekannte Material über seinen Verwandten, den Hildesheimer „Feuergeist“ der Biedermeierzeit, zusammengestellt. Allerdings ist noch immer ungeklärt, wie Anton Gottsleben mit dem Moritzberger Stiftsherren Franz Gottsleben, der lange den Hof an der Bennostraße 1 bewirtschaftete, verwandt ist.